Hinter den sechs Bergen, bei den sechs Zwergen trifft er seinen Freund, den Narren.



"Du weißt Bescheid.
Was gibt's zu tun bei so viel Herzeleid,
wie es dem Prinzen widerfuhr.
Und die Spur
führt geradewegs zum Drachen ihn?"

Der Narr tanzt auf einem Bein dideldum - im Kreis herum.

"Tschinko - pinko - Drachenknödel.
Was treibt der Drache mit dem Mädel?
Drudenfuß und Hexenknie,
hie - hie - schwarze Magie?"

"Komm runter, Narr,
bleib hier auf Erden.
Kann dem Prinz nicht doch geholfen werden?"

"Doch, doch, natürlich, kein Problem!
Und ja nicht bange!
Auf Erden weiß seit Adam Rat die Schlage.
Las oft die Heilge Schrift,
macht sich's im Staub bequem
und spritzt ihr schieres Wissen - reines Gift!"

Die Schlange nun, als der Narr sie um Rat befragt, entwickelt einen Plan, der so natürlich wirkt wie die erste Liebe.
Narr
"Kaspar, Narr, du kennst doch das Theater.
Schreib dem Drachen einen Liebesbrief,
in dem geschrieben steht:
Ich heiße Schlange,
warte schon so lange
auf den rechten Augenblick.
Geliebter Drache, komm doch mal vorbei bei mir.
Meine Liebe wird zur Gier,
wenn nicht das Glück
mir einen Drachen wie dich beschert.
Was ist ein Schlangenherz denn ohne Drachen wert?
Du weißt - geliebter Drache -
Ich bin nicht dumm. Ich bin recht schlau.
Ich könnt's schon aushalten bei dir im Bau. Ich hörte - wie der Zufall so spielt -
Du hast schon `ne Braut.`
Sag's niemandem, schon gar nicht laut -
Wenn eine dich anmacht
Und die andre dich kühlt.
Na? Wie wär's anstatt mit euch zweien:
Mit uns dreien?
Komm raus, hier auf der Erde Grund
Verstummt in Liebe dein Drachenmund.
Ich bin die reine Lebenskraft, die jeden, aber auch jeden Drachen schafft."

So wurd's geschrieben und dem Drachen in die Burg gebracht.


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Sinndeutung zur Geschichte